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Die
Kirche von Zscherben
Die
Kirche in Zscherben, geweiht den Heiligen 'Cyriacus', ist im
Ursprung eine um 1250 errichtete schlicht spätromanische
Chorturmkirche. Der Altarraum befindet sich im Erdgeschoss des
Ostturmes, was eine recht alte Kirchentradition ist und den Turm ins
13. Jahrhundert datiert. Die hohen Spitzbogenfenster, die
ausreichend Licht auch in den Altarraum lassen, dürften aber erst
im ausgehenden Mittelalter entstanden sein, da sie spätgotisch
sind. Wohl durch Schädigungen im Dreißigjährigen Krieg, war es
notwendig die Kirche anschliessend zu sanieren, so wurde 1693 das
Gebäude baulich verändert. Das breitere, rechteckige Kirchenschiff
mit seiner korbbogigen und verputzten Tonnenwölbung wurde um 1730
vollständig erneuert. Aus dieser Zeit stammen auch der hölzerne
Kanzelaltar und das geschnitzte Taufbecken mit Lesepultaufsatz. Der
Orgelprospekt stammt aus dem 18. Jahrhundert.
Seit
1970 wird die Kirche kaum noch für Gottesdienste benutzt. 1995
wurde das Gebäude neu eingedeckt und so vor dem Verfall gerettet.
Zur
Zeit der ersten Visitation des Stiftes Merseburg in den Jahren
1544/45 war Zscherben noch eine selbständige Pfarre, welche direkt
vom Merseburger Bischof besetzt wurde. Wahrscheinlich wurde sie erst
bei der zweiten Visitation 1562 aufgehoben und Kötzschen
zugeordnet.
Quelle: Die Geiseltalchroniken,
Steffan Bruns, Berlin 2016
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