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Das
Rittergut
Seinen Ursprung dürfte das Rittergut in den Gründungsjahren
des Dorfes haben, aber über die Gründung ist nichts bekannt. Es
stand im westlichen Teil des Dorfes, hin nach Merseburg. Ab dem
späten Mittelalter wird eine adlige Familie 'von Naundorf' genannt.
1497 verkaufte Sigismund von Naundorf das Gut an den Hochadligen
Moritz Bosen. Diese Familie herrschte hier, bis das Gut 1744 an die
von Wuthenau kam. Im Ort waren dem Rittergut elf Häuser und die
Pfarre sowie die Schule gehörig. In den Jahren nach der Aufhebung
der Feudalrechte durch die Steinschen Reformen ging der neue Zwang
zum Wirtschaften vielen Junkern im Lande an den Kragen, so auch
hier. 1833 übernahm dann der bürgerliche Dr. Schilling das Gut,
bald darauf die Zuckerfabrik in Körbisdorf. Die Gebäude des
Rittergutes wandelte die Zuckerfabrik in Wohnräume für ihre
Arbeiter um, keine Arbeiterwohnungen in Palästen, wie man dabei
fast denken mag, sondern miese stinkige Absteigen - dass man sie
abfällig als 'Kaserne' bezeichnete, dürfte bezeichnend genug sein.
Dennoch konnte man bis zu deren Abriss an vielen Bauwerksteilen die
alte Herrlichkeit erahnen, besonders Teile im Renaissancestil aus
dem 16. Jahrhundert zeugten von einstiger Blüte
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Das Naundorfer Herrenhaus, beim
Abriss 1955 werden Steinmetzarbeiten und Mauerwerk aus dem
16.Jh. offen gelegt. |
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