Naundorfseiten

 

 




Das Rittergut

Im westlichen Teil des Ortes befand sich ein Rittergut, es stellt wohl die Keimzelle des Ortes dar. Es war wahrscheinlich der Anführer einer Siedlergruppe aus dem Fränkischen Raum, der hier einen Hof gründete, an welchen sich das Dorf anlehnte. Aus einem Anführer wurde ein Feudalherr. Die anfangs noch zumeist freien Bauern gerieten mit der Zeit in immer stärkere Abhängigkeit zum Feudalherren, eine Abhängigkeit, die nach nur wenigen Jahrhunderten in Lehnsabhängigkeit mündete.

Der Feudalherr selbst wurde, nachdem 968 Merseburg zum Bistum erhoben worden war, diesem als Vasall unterstellt. Später wurde der Feudalherr selbst nach dem Ort benannt. Bis weit ins 15. Jahrhundert taucht dann in der Region das Geschlecht derer von Benndorf (Bennendorf/Penndorf) als Ministerialienfamilie auf. Es waren sogenannte 'schriftsässige' Adlige, die direkt der Regierung zu lehen gingen und auch nur deren Gerichten unterstanden.

Im Jahre 1468 erhielt Hugo von Taubenheim Freiheit und Erbgericht zu Benndorf, die Taubenheims führten das Rittergut bis 1676, als es an Anton von Schönberg abgetreten wurde. 1718 übernahmen es dann die von Winkel, 1739 die von Zech. Letztere vergrößerten das Gut auf fast das Doppelte. 1847 kam auch dieses Gut in bürgerliche Hand, ein Friedrich Gottlieb Schwaniz übernahm es. Letzter Gutsbesitzer wurde dann 1917 das Kohleunternehmen Leonhardt.

Neben allerlei Gesinde- und Wirtschaftsgebäuden gehörte zum Rittergut auch ein Schloss. Das in den Jahren 1780-85 erbaute Gebäude, wurde bei einem Bombenangriff am 14. März 1945 fast vollständig zerstört. Die bis dahin ältesten Bauwerksteile des Schlosses entstammten dem 16. Jahrhundert, einige dieser haben die Vermutung entstehen lassen, dass hier einst ein burgartiges Gebäude stand.

Im 2.Weltkrieg wurde im Herrenhaus ein Luftschutzkeller eingerichtet, über 80 Personen hatten in ihm die schweren Bombenangriffe überlebt.


Postkarte Benndorf – rechts oben das Herrenhaus



© 2013  bei Steffan Bruns, E-Mail SteffanBs(a)aol.com
.