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Ortsgeschichte
von Bühndorf/Neubiendorf
Direkt
im Geiseltal, nur wenig westlich von Möckerling lag Bühndorf. Das
Dorf bestand aus 22 Häusern und einer 11 Hufen großen Flur.
Außerdem hatte der Lehrer von Zorbau hier eine halbe Hufe
steuerfreies Land. In dem zwischen 881 und 899 entstandenen
Verzeichnis des Zehnten des Klosters Hersfeld wird Bündorf als
zehntpflichtiger Ort Budinendorpf im Gau Friesenfeld genannt. Auf
der anderen Seite der Geisel, zwischen den Fluren von Bühndorf und
Möckerling gab es ein weiteres Dorf mit Namen Ziegendorf - im
Hersfelder Verzeichnis genannt als Ichendorpf. Ein von den
Bühndorfer Gärten nach Zorbau führender Weg hieß noch bis in die
Neuzeit hinein Kirchweg und scheint Hinweis zu sein, dass Bühndorf
wie Ziegendorf kirchlich zu Zorbau gehörten.
1919
wird bei Möckerling die Bergarbeitersiedlung Neubiendorf
gegründet, ihren Namen erhält sie nach einer Wüstung bei
Möckerling, welche Bendorf/Bündorf genannt wurde. Da es aber schon
genug Ortschaften gleichen Namens in der Region gab, sogar nur
wenige Kilometer weit weg, machte man daraus 'Neubiendorf'. Anfang
der 1960er Jahre wurde die Siedlung zu einem Großteil wieder
abgebaggert, nur ein kleiner Zipfel der Gemeinde ist noch übrig.
Dieser Teil wurde in den 1920er Jahren von Bergleuten aus
Senftenberg bezogen und daher als 'Senftenberger Siedlung'
bezeichnet.
1928 wurde in Neubiendorf eine katholische
'Notkirche' erbaut, durch den Bergbau waren sehr viele Arbeiter in
das Geiseltal gekommen die der katholischen Glaubensrichtung
angehörten, aber die Kirchen waren alle nur evangelisch. Diese
Notkirche steht noch heute, ist aber seit 2006 entweiht und wird dem
Förderverein Geiseltal genutzt. Die Bronzeglocke von 1783 wurde in
die Kirche von St. Micheln umgesetzt.
Quelle: Die
Geiseltalchroniken, Steffan Bruns, Berlin 2016
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