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Der Püppchenstein bei Geusa


Auf einer hügelartigen Ergebung am Mühlweg von Geusa nach Beuna, dem Katzenhügel, befand sich einst ein gewaltiger, behauener Steinblock, den man für einen heidnischen Opferaltar hielt. Der Stein heißt bei den Einheimischen 'Püppchenstein', da um Mitternacht Elfen, hier auch Püppchen genannt, um ihn herum tanzen. Früher einmal nannte man ihn 'Totenstein'. Bei der Separation des 19. Jahrhunderts wurde er an die heutige Stelle verlegt.

Zum Püppchenstein gibt es vier lokale Sagen.

1. Sonntagskinder sollen gegen Mitternacht auf und um den Stein Elfen tanzen sehen, Kinder die aber nicht an einem Sonntag geboren wurden werden für eine Stunde paralysiert oder gar bis Morgengrauen in die Irre geführt.

2.
Als die Geusaer den Stein im Zuge der Separation in das Dorf bringen wollten fiel er an der jetztigen Stelle vom Wagen und man schafft ihn nicht mehr aufzuladen

3.
Unter dem Stein soll ein französischer Offizier liegen, der eine hübsche Bauerntochter belästigt hatte und von dieser in Notwehr mit einem Tiegel erschlagen worden sei, Vater und Tochter brachten dann den Toten in der Nacht zum Stein begruben ihn neben diesen uns wälzten dann den Stein über das frische Grab.

4.
Totenstein soll der Stein deshalb heißen, weil die Leichenträger, welche früher die Toten von Geusa nach Oberbeuna trugen, hier eine Pause machten bzw. wechselten.


Der Eselsberg selbst, also der Hügel wo einst der Püppchenstein stand, ist mittlerweile zu einem Großteil eingeebnet. Der Hügel war aber nicht natürlich, sondern künstlich angelegt, möglicherweise ein Grabhügel. Eine Grabung hat hier nichts ergeben, doch konnten auf dem umgebenen Feld mehrere Steinäxte gefunden werden.


Quelle: Die Geiseltalchroniken, Steffan Bruns, Berlin 2016


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