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Lage
Saubach liegt zwischen Weimar und Halle (Saale) auf 209 Meter ü. NN, genauer gesagt auf einem leichten Höhenzug - die Finne - zwischen Kahlwinkel und Bad Bibra. Das Dorf befindet sich in einem eindeutig ländlich geprägten Umfeld.
Ortsname
Die Gründung und der Ursprung des Ortes sind nicht bekannt. Das im „Ingelheimer Protokoll“ des Reichsklosters Fulda am 18. Mai 876 urkundlich genannte Suaba soll der Ort Saubach sein, was aber aufgrund fehlender anderer urkundlichen Belege aus dieser und der nachfolgenden Zeit bezweifelt werden muss.
In einer Urkunde von König Otto III, wird am 4. Oktober 991 das dem Kloster Memleben zehntpflichtige Sobechi im Friesenfeld genannt. Es ist aber nicht Saubach, sondern eher Seebach (im heutigen Unstrut-Hainich-Kreis) anzunehmen, da Saubach nicht im Friesenfeld liegt.
Die spätere urkundliche Nennung als Subach in den Jahren 1231 und 1233, in Verbindung mit Theodericus de Subach, ist umstritten da auch Schreib- oder Lesefehler vorliegen können. Als sicherste Zuordnung wird statt Subach - Sebach gelesen, da in der betreffenden Zeit ein Dietrich von Seebach (Dither von Subach, Theodericus de Sebeche) des Öfteren in Urkunden der Thüringer Landgrafen zu finden ist. Die Adelsfamilie von Seebach saß auf der Burg Seebach bei dem gleichnamigen Ort Seebach im heutigen Unstrut-Hainich-Kreis.
Erst im ausgehenden Mittelalter wird der Ort 1449 in Lehnsurkunden gesichert
genannt.
Der Ort lag seit Alters her in Form zweier separater Ortsteile zu beiden Seiten des
Saubachs, welcher unterhalb des Dorfes als 'Bieber' bezeichnet wird, in
Anlehnung an den benachbarten Ort Bibra. Der nördliche Ortsteil - der "Amtsanteil" (auch - nach der Kirche - "Nicolaigemeinde" genannt) - gehörte zum Amt Wendelstein des Fürstentums
Sachsen-Querfurt. Der Amtsanteil wurde im Volksmunde scherzweise, im Gegensatz
zum benachbarten Ortsteil, Hatschbach (soll für 'Eberbach' stehen) genannt. Der südliche Ortsteil - der "Gerichtsanteil" (auch - nach der Kirche - "Jacobigemeinde" oder "Hauptgemeinde" genannt) - zum schriftsässigen Rittergut Steinburg im kursächsischen Amt Eckartsberga. Das Vorwerk im Ort gehörte mit zum Rittergut
Steinburg bzw. zum Rittergut Tauchard.
Trotz der lehnsrechtlichen und administrativen Trennung beider Ortsteile, gingen
die Dörfler abwechselnd in beide Kirchen. Die frühen Kirchenbücher selbst
unterscheiden nicht aus welchem Ortsteil jemand kommt, ebenso ist unklar aus
welchen Zeiten die Trennung stammt. Wahrscheinlich gab es, wie sehr oft in der
Gegend des unweiten Geiseltales den Fall, dass in unmittelbarer Nähe von
einander zwei von einander unabhängige Dörfer angelegt wurden, sozusagen auch
hier ein Ober- und ein Unterdorf. Eventuell könnte die örtliche Bezeichnung
für den Amtsanteil 'Hatschbach' aber auch ein Hinweis auf einen älteren
Dorfname sein. Ortsanlage Beide
Dörfer, auf untenstehender Karte sehr gut zu erkennen, ebenso der beide
Dorfteile trennende Saubach, sind typische Straßendörfer der deutschen
Siedlungsperiode im Hochmittelalter. Alles in allem gibt die Karte keinerlei
Hinweise auf vorhochmittelalterliche Wurzeln des Ortes. Weite Teile der Finne
waren im Hochmittelalter noch nicht besiedelt, der Wald hier war dicht, die
Böden mager, das Wasser rah. Aber im Hochmittelalter wurde Siedlungsland knapp
und man begann auch die Finne zu besiedeln. Auch der Ortsname Saubach kann als
Hinweis auf eine hochmittelalterlich, deutsche Gründung verstanden werden. Gut
auf der Karte zu erkennen auch die zahlreichen Drei- und Zweiseithöfe der
Bauart, wie sie bei unfreien Kolonisten in deutscher Zeit Anwendung fanden. Auch
das etwas abseits der eigentlichen Dorflage liegende Rittergut ist gut
erkennbar..
Örtliches
Nicht nur kirchlich und administrativ war der Ort getrennt, beide Ortsteile
hatten sogar jeweils ein eigenes Back- und Brauhaus. Es wird berichtet dass die
Bodenverhältnisse nie sonderlich gut waren und nur in wenigen Jahren von guten
Ernten die Rede sein konnte. So wurde auch mehr Obst oder Flachs angebaut, aus
Korn.
Die ersten eindeutigen Nachrichten zum Ort stammen aus Lehnsurkunden der Familien von Witzleben und Koller aus den Jahren 1449 (Subach), 1486 (Zaubach) und 1501 (Sawbach), als Zubehör des Schlosses Steinburg sowie des Wendelsteins. Besitzer des Gebietes, in dem Saubach lag, waren die Grafen von Rabenswalde, die Grafen von Orlamünde und die Herren von Querfurt sowie die Kurfürsten von Sachsen. Weitere Lehnsnehmer waren die von Selmnitz und die von Münchhausen.
Auch in den Kirchenvisitationen, welche im Zuge der Reformationen 1533 verfasst
wurde, wird Saubach genannt. Als Ort mit zwei Pfarren. Besitzer des einen
Amtsanteils war Wolff von Nihmitz und die Kirche war wüst. Der
Saubach betrieb hier zwei Mühlen mit zwei Gängen, welcher aber auf dem
Amtsanteil des Dorfes steht. Auch das Backhaus dort gehörte der Kirche. Der
Boden Dorffluren war nicht sonderlich hier in den 'Bergen', reichte aber zumeist
für regelmäßige Überschüsse aus, bedeutender aber war wohl immer der Anbau
von Flachs und Obst. Drei Anspanngüter befanden sich 1801 im Orte. In
einem Lehnsbrief aus dem Jahre 1587 werden für Saubach 24 'besessene Männer'
genannt, also Bauern Das
Dorf besaß 1825 97 Häuser mit 504 Einwohner, es war also recht groß für ein
damaliges Dorf. 1883
besitzt der Ort 686 Einwohner, 1900 770 (333 Amtsanteil und 437 Gerichtsantheil),
1933 792 und 2016 sind es 660 - es hat sich hier also die
letzten 130 Jahre nicht viel verändert, ja eigentlich über die Jahrhunderte
hinweg.
Erst am 1. Oktober 1936 wurden die Gemeinden Saubach Amtsanteil und Saubach Gerichtsanteil zusammengeschlossen. Am 1. Juli 2009 wurde Saubach in die neue Gemeinde Finneland eingegliedert. Die letzte Bürgermeisterin war Monika
Ludwig.
Verkehr
Direkt durch den Ort verläuft die Bundesstraße 176, die von Sömmerda nach Bad Bibra führt.
Saubach liegt an der stillgelegten Finnebahn Laucha–Kölleda. Erhalten sind die Gleisanlagen und der Bahnhof. Zwischen Saubach und Bad Bibra befindet sich die Saubachtalbrücke der Eisenbahn-Neubaustrecke Erfurt–Leipzig/Halle über den Saubach.
Heute verlauft unterhalb der Dorfgemarkung der Tunnel der modernen
Hochgeschwindigkeitsstrecke von Berlin nach München.
Wüstungen
im Umfeld
An
Wüstungen ist im Umfeld Saubachs nur eine bekannt, Neuenrode (auch Nuenrode,
Newen-Roda, Nuwenrod). Dieses Dorf lag etwas südlich des Gasthofes zur
Wespe wo die Flur von Saubach, mit der von Birbra zusammentrifft, am Ende eines
kleinen Tales, in welchen der Mordgraben fließt. Der Ort konnte genau
lokalisiert werden, da man die Grundmauern der Kirche und einige Artefakte bei
Ausgabungen zu Beginn des 19. Jahrhunderts auffand. Verbranntes Korn, ein
Schlüssel, Steinplatten und Särge konnten aufgefunden werden.
Neuenrode
besaß nach dem Erbbuche von 1550 13 Hufen und 1 1/2 Acker und hatte an das Amt
Weimar 21 gr., 3 Pfund Geschoß, 1 1/2 Scheffel Roggen, 5 Maler Hafer und 3
Hühner als jährliche Zinsen zu entrichten. Am
2. August übergibt bzw. bestätigt Erzbischof Albert II. von Magdeburg der
Kirche zu Bibra die Advokatie über ein Gut in 'Nuwenrod', 1219 erkauft Graf
Friedrich von Rabinswald vom Kapital zu Bibra das Vogteirecht über 1 1/2 Hufen
in der Flur von 'Nuenroda'. Am 26. Juni 1532 verkaufen wiederverkäuflich den zu
Bebra gesessen Clemen Konniegk und seiner ehelichen Wirthin Elsa, dem Stifte zu
Bibra 4 neue Groschen jährliche Zinsen auf 1/4 Landes zu 'Newenrode' für 4
Reichsgulden. In der Kirchrechnung von 1578/79 wird eine Ackerlage 'zum
Newenrode' genannt. Bei
der Erstnennung des Ortes 1219 war der Ort sicher noch nicht sehr alt, die
Endung auf '-rode' und das Vorwort 'Neu-' lassen darauf schließen, dass es sich
um einer der zu letzt gegründeten Rodungsdörfer des Hochmittelalters gehandelt
haben muss. Daraus lässt sich schließen, dass 1219 der Ort wohl nur wenige
Jahrzehnte alt war. Die Zerstörung des
Dorfes wird in die Zeit des Dreißigjährigen Krieges gelegt. Zu Beginn des 20.
Jahrhundert erinnerte noch eine Linde am Wege und ein kleiner Teich hinter der
einstigen Dorfstätte an selbiges. Auch eine Flur, in heute Bibraer Flur, namens
'Garten Neurode' hielt die Erinnerung wach. Auf
der anderen Seite des Tales lag auch eine Wüstung, aber in heute Bibraer Flur,
namens 'Kleinroda'.
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