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Ortschronik von
Klosterhäseler
Die Poststraße
Im
Jahr 1700 richtet Kursachsen einen Postkurs von Leipzig nach Kassel ein. Die
Straßen waren damals denkbar schlecht, überall, als idealsten Weg suchte man
sich die alte Kupferstraße aus, welche auch seit alters her als Heerstraße
genutzt wurde. Ausbesserungsarbeiten an der alten Straße waren notwendig,
wurden auch durchgeführt, aber im Grunde wären umfangreiche Ausbauarbeiten
eher notwendig gewesen. Gleich wie, der sächsische Postkurs wird eingerichtet
und führte nun von Leipzig über Freyburg, Balgstädt, Burkersroda durch
Klosterhäseler und durch die Frankrodaer, Wischrodaer, Braunsrodaer und
Herrengosserstedter Flur. Nördlich von Herrengosserstedt kreuzt sie die
Kupferstraße und führt weiter über Essleben, Hardisleben, Kölleda, Leubingen
in Richtung Kassel.
Im
Jahre 1714 wird die Poststation in Klosterhäseler erstmals urkundlich
erwähnt,. Sie besitzt, wie damals üblich einen Postvorsteher und einen eigenen
Schreiber, der die Einnahmen und Ausgaben verrechnete. Der Postvorsteher war
auch für Wagen, Pferde, Postreiter und Läufer verantwortlich, außerdem hatte
er das Recht der freien Biereinlegung und das Betreiben des Gasthofes. Auch
musste er sich um einen brauchbaren Straßenzustand in seinem Abschnitt
kümmern. Da die vorhandene Herberge in Klosterhäseler nicht ausreichte, ließ
der damalige Junker das jetzt noch vorhandene, aber baufällige, Gasthaus mit
Fremdenzimmern und ausreichend Nebengelassen erbauen. Zwischen 1804 und 1806 (unterschiedliche Angaben)
wurde der Postbetrieb und die zweimal wöchentlich über die Finne verkehrende Post, wieder eingestellt, da Napoleon im Jahr
1806 die Frankfurt-Leipziger Chaussee über Kösen, Gernstedt und Eckartsberga bauen ließ. Nun wurde es
ruhig um die Poststraße und war bald kaum mehr als ein Feld- und Waldweg und blieb es
für lange Zeit. Die lokalen Landwirtschaftlichen Producktionsgenossenschaften
(LPG) brauchten ein weit verzweigtes und gut ausgebautes Straßennetz für ihre
großen und schweren Fahrzeuge. So wurden in den 1970-iger Jahren ortsverbindende Wege betoniert
bzw. asphaltiert - so genannte KAP-Straßen. Die Alte Postraße wurde von Klosterhäseler bis an das
Klosterholz bei Braunsroda ausgebaut und somit gut befahrbar. Beim Ausbau wurde die bei Frankroda stehende
Halbmeilensäule entfernt. Nur durch Zufall wurde sie vor einiger Zeit aufgefunden und vom Heimatverein Frankroda
wieder aufgestellt. LPG'en waren keine Straßenbaubetriebe und so war ihr
Straßenbau auch oftmals mehr schlecht als recht, dazu kam, dass der
Straßenverkehr und die Fahrzeuge immer schwerer wurden, vor allem nach 1990. So
wurde der Zustand der Alten Poststraße wieder sehr schlecht. Im Jahr 2008
wurde das Teilstück der Alten Poststraße von Klosterhäseler bis zur B 250 bei Frankroda mit staatlicher
Förderung modern ausgebaut.
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