Blankenau

mit den Ortsteilen Oberblankenau, Olk, Wesselsbruch

Frühzeit

Über die Gründung und die alte Geschichte des Ortes Blankenau gehen die Meinungen der Historiker auseinander. Manche meinen, es wäre ein pruzzisches Dorf mit Hakenbauern gewesen, wofür die Hufenaufteilung spricht. Dagegen sprechen sein deutscher Name und die späteren Angaben über die Größe der Hufen. Wahrscheinlicher ist, dass es als deutsches Gut, ähnlich dem Gut Ackerau, während der Besiedlung jener Gegend um die Jahre 1365/70 entstanden ist. Es lag im Kammeramt Domnau der Komturei Brandenburg.

Blankenau wird 1407 erstmals unter diesem Namen genannt und geriet schon früh in Adelsbesitz, häufig wechseln aber seine adligen Besitzer. Bekannt ist das im Jahre 1442 Niklas Sparwein große Teile des Ortes zum Lehen erhielt. Aber viel brachte ihm sein Lehen wohl nicht ein, denn In den Kriegen der späten Ordenszeit 1454/66 und vor allem 1520 hat das Dorf immer wieder schwere Schäden erlitten. Als es 1528 im Besitz von G. Kramer war, waren von seinen 30 Hufen nur noch 20 besetzt. Nach Kramer wurde Albrecht Rossow (Russau) aus Königsberg Besitzer des Dorfes mit 16 Bauern. Er verpfändete 1542 Blankenau mit 30 Hufen 15 Morgen Größe an Fabian von Lehndorff. Letzterer hatte Russau 2000 Mark geliehen und erhielt dafür bis zur Einlösung der Summe den Zins von den Hufen des Dorfes, die mittlerweile alle besetzt waren.

 

Neuzeit

Das Dorf Blankenau geriet im 16.Jahrhundert in völlige Gutsuntertänigkeit und kam 1687 in den Besitz der Familie von Mörner. Dieser wurde 1708 die Errichtung eines Kruges verweigert, es dauerte noch einige Zeit bis Blankenau einen Krug bekam. 1715 gingen Dorf und Gut Blankenau an den Freiherrn von Kayserlingk über, welche zahlreiches Grundeigentum in der Gegend hatten. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts kam Blankenau durch Heirat der Erbtochter Amalie Freiin von Kayserlingk in den Besitz der Reichsgrafen Finck von Finckenstein. 1771 hieß der Arrendator des Gutes Güntell. Die Namen der 10 Bauern waren Hans Ernst, Friedrich Hintz, Cristoph Klein, Martin Klein, Michael Klein, Reinhold Mühlenbeck, Georg Schönfeld, Hans Schönfeld, Hans Schrang und Peter Schrang. Im Ort waren mit den Instleuten 142 Einwohner.

1783 wird Reichsgraf Finck von Finckenstein als Besitzer genannt, der Verwalter hieß Schioch. Im adligen Gut und Dorf waren 1785 19 Feuerstellen; die Kirche lag in Almenhausen. 1790 war Graf v. Finckenstein schon verstorben und bereits 1787 hatte dessen Gattin Amalie, geb. Freiin v. Kayserlingk, „im Hof zu Blankenau das Königlich privilegierte Freyherrlich von Kayserlingk'sche Fräuleins Stift zu Blankenau" errichtet. 1790 werden die 9 Bauern Michael Borchert, Christoph Ebert, Christoph Hintz, Peter Hintz, Christoph Klein, Krüger Friedrich Klein, Johann Klein, Tischler Klein, Schmied Mühlenbeck genannt, die teils 2, teils 1 Hufe Land bewirtschafteten. Nach dem Tod der Stifterin, Amalie Gräfin von Finckenstein, im Jahre 1802 fiel das Gut an die Familie von Kayserlingk zurück, die auch 1820 als Eigentümer von Gut und Dorf Blankenau - Frau Hauptmann v. Kayserlingk - genannt wird. Es hatte damals 18 Feuerstellen und 140 Einwohner.

Gut und Dorf Blankenau wurden 1816 mit der gerichtlichen Taxe von 29.731 Talern und das Gut allein 1824 für 31.032 Taler zum Verkauf ausgeboten. Es fand sich kein Käufer, weil darauf die Stiftsbedingungen lasteten. Für die 4 Stiftsdamen mussten 800 Taler im Jahr und für den Kurator der Stiftung 20 Taler aufgebracht werden. Für diese 820 Taler wurde der Kaufpreis des Gutes um 13.333 Taler verringert, dann fand sich ein Käufer.

Im Jahre 1820 wurden die Besitzverhältnisse aller 9 Bauern gegenüber dem Gut reguliert. Die Bauern besaßen 783 Morgen Land und mussten neben dem Scharwerk 160 Taler Zins, 16 Gänse, 40 Hühner, 480 Eier, 7 Stof Schwadengrütze und 240 Stück Gespinst an das Gut leisten. Sie traten nun die Hälfte des Landes ab, entsagten der Waldweide und Brennholz-Berechtigung und behielten 392 Morgen Land ohne Dienste und Abgaben als freies Eigentum. Nur an die Kreiskasse mussten sie jährlich 16 Taler 5 Pf. Grundsteuer zahlen. Aus wegen der Separation abgetretenen Bauernland und einigem Besitz des Gutes entstand später das Vorwerk Oberblankenau.

Im Jahre 1831 wird über das Dorf geschrieben das „Blankenau in Lehmboden hat 3352 Morgen Land mit den Vorwerken Olk und Wesselsbruch, 1 Gutshof, 9 Bauerngüter, 5 Handwerker, 17 Instleute und 200 Einwohner. Das Gut enthielt bis zur Regulierung 2455 Morgen Land, darunter 1111 Morgen Waldland". 1846 waren im Dorf 10 Wohngebäude mit 67 Einwohnern und im Gut 8 Häuser mit 158 Personen. 1857 erfahren wir, dass die Witwe Nettke mit ihren Kindern Besitzer des Gutes war. 1871 befanden sich im Dorf 11 Häuser, 11 Haushalte und 66 Bewohner und im Gut mit Olk 10 Wohngebäude, 30 Haushalte und 186 Personen; zusammen waren es somit 252 Einwohner. - 1879 war das Gut 386 ha groß, davon 268 ha Acker, 40 ha Wiesen, 10 ha Weiden, 58 ha Wald, 10 ha Hof / Wege. Der Gutsbesitzer hieß Laudien, er besaß darüberhinaus auch eine Ziegelei und eine Windmühle, züchtete Holländer Vieh und Wollschafe und zahlte jährlich 3900 Mark Grundsteuer.

Im Jahre 1885 wurde das Dorf als 110 ha und das Gut 412 ha groß bezeichnet. Insgesamt waren 19 Wohnhäuser mit 40 Haushalten vorhanden, in denen 246 Bewohner lebten. Der schwere Ackerboden des Gutes galt als schwierig zu bestellen, es heißt dass nicht jeder damit fertig wurde und es wird wohl ein Grund des häufigen Besitzerwechsels gewesen sein. So wurden aus dem Gutsverband bald auch die Vorwerke Oberblankenau und Wesselsbruch ausgegliedert. 1907 gehörte es mit 395 ha Land einschließlich des Vorwerks Olk Frau Marie von Selle, geb. Freudenfeld. Verwalter war Otto von Selle. 1913 machte Frau von Selle als Besitzerin folgende Angaben: Größe 394 ha, davon 291 ha Acker, 30 ha Wiesen, 25 ha Weiden, 39 ha Wald, 9 ha Hof/ Wege. Tierbestand: 60 Pferde, 200 Rinder - davon 75 Kühe -, 25 Schafe und 120 Schweine. Die Ziegelei nebst Windmühle wurden zu dieser Zeit auch noch betrieben. 1920 verkaufte der aktuelle Gutsbesitzer Albert Stange dann auch noch das Vorwerk Olk von 141 ha Größe als selbständiges Gut an Höpfner aus Uderwangen.

 

Das Ende

Im I. Weltkrieg erlitten Dorf und Gut Ende August 1914 durch die kurze russische Besetzung keine nennenswerten Schäden. Seit dem 30. 9. 1928 gab es die neue Gemeinde Blankenau mit Dorf und Gut sowie den drei Ortsteilen Oberblankenau, Olk und Wesselsbruch. Sie war jetzt 880,00 ha groß, hatte 23 Wohngebäude, 48 Haushalte und 302 Einwohner, darunter 7 Katholiken. Der Grundsteuersatz von 12,51 RM je ha und Jahr bedeutet sehr guten Boden. Die Schule war im Ort; schon 1738 gegründet und 1904 neu erbaut. Letzte Lehrer waren Bergmann und Heinrich Ehm. Die Kirche befand sich weiterhin in Almenhausen, Standesamt in Blankenau, das Amtsgericht in Donmau. Der Gemeindevorsteher hieß 1930 Schirrmacher aus Blankenau.

Das Gut war nach dem Verkauf von Olk noch rd. 250 ha groß und wechselte bald wieder den Besitzer. Nachdem 1929 kurzeitig Friedrich Krause das Gut erwarb, erwarb es 1931 Franz Lindenau, der als tüchtiger Landwirt den heruntergewirtschafteten Betrieb langsam wieder in die Höhe brachte. Mit zwei Ackerschleppern konnte der schwere Boden gut bearbeitet werden. Die Weiden eigneten sich zur Zucht von Herdbuchvieh. Für 1932 macht Lindenau folgende Angaben: 250 ha Besitz, davon 158 ha Acker, 27 ha Wiesen, 60 ha Weiden, 5 ha Hof/ Wege. Der Wald war inzwischen ganz verschwunden. Auf dem Gut standen 36 Pferde, 157 Rinder - davon 65 Kühe -, 40 Schweine. Für 1937 wird der Anschluss an die Elektrizität verzeichnet und bis 1939 wurden zwei neue Zwei-Familien-Arbeiterhäuser gebaut und die anderen modern erweitert. Im Gut waren nunmehr 11 Arbeiterfamilien tätig.

Neben dem Gut gab es das Dorf mit 7 mittleren und 2 kleinen Bauernhöfen. Ein Krug mit Landbesitz bestand seit 1903, daneben gab es noch je einen Händler, Kätner, Tischler und Müller im Dorf. 1932 werden die beiden größeren Höfe von August Bahr (25 ha) und Wilhelm Westphal (22 ha) genannt. Die Verkehrslage an einer festen Straße, 3 km vom Kirchdorf Almenhausen und 5 km vom Bahnhof Neu-Waldeck entfernt, war gut. Die Gemeinde hatte 1933: 254 und 1939: 265 Einwohner. Letzter Bürgermeister von 1932-1945 war Gutsbesitzer Franz Lindenau.

Der Amtsbezirk Blankenau umfaßt zum 1.Januar 1945 die Gemeinden Blankenau und Grünbaum und den Gutsbezirk Zehlaubruch, Forst (3 Gemeinden/ Gutsbezirke).
Er wird zuletzt verwaltet vom Amtsvorsteher in Blankenau.

 

Gut Oberblankenau

Bei der Regulierung der Besitzverhältnisse der Blankenauer Bauern gegenüber ihrer Gutsherrschaft Blankenau im Jahre 1820 mussten diese 392 Morgen Land abtreten. Dieses nördlich des Gutes gelegene Land wurde dann vom Gut mit noch eigenem Besitz zusammengefasst und darauf nach 1830 ein neues Vorwerk errichtet, das den Namen „Oberblankenau" erhielt; wohl weil es oberhalb von Blankenau lag. Es wurde 1831 noch nicht genannt. Am 13. 9.1839 erhielt es amtlich den Namen „Oberblankenau". 1846 wird es in der Gemeindestatistik als „Blankenau Ober-" und Vorwerk von Gut Blankenau mit 1 Feuerstelle und 30 Einwohnern (darunter 1 Katholik) aufgeführt.

In der folgenden Zeit ist dann bei einem der öfteren Besitzwechsel von Gut Blankenau das Vorwerk Oberblankenau zusammen mit dem Vorwerk Wesselsbruch verkauft worden. Oberblankenau wurde selbständiges Gut und Wesselsbruch sein Vorwerk. So wird es 1871 als „Blankenau (Ober-)" und adliges Gut mit dem Vorwerk Wesselsbruch mit 6 Wohngebäuden, 17 Haushalten und 102 Einwohnern genannt. 1879 erfahren wir, dass das Gut mit 355 ha Land Friedrich Netke gehörte. Vom Besitz waren 258 ha Acker, 33 ha Wiesen, 21 ha Weiden, 30 ha Wald, 13 ha Hof/ Wege /Unland. Der Grundsteuersatz betrug jährlich 3492 Mark.

Die Familie Netke blieb bis 1903 Besitzer des Gutes. Im Jahre 1885 war Oberblatlkenau mit Wesselsbruch 359 ha groß. In 6 Wohnhäusern und 22 Haushalten lebten 134 Personen. 1895 waren 7 Wohngebäude, 21 Haushalte und 106 Bewohner vorhanden. 1903 kaufte Robert Meßling - ein Getreide-Großkaufmann aus Königsberg - das Gut von Netke bei einer Zwangsversteigerung zur Rettung seiner Hypothek. Meßling behielt seinen neuen Besitz natürlich nur so lange, bis er ihn einigermaßen günstig verkaufen konnte. 1906 erwarb Hans Rasmussen-Bonne das Gut mit Wesselbruch. Damit kam es an einen sehr tüchtigen Landwirt, der heruntergewirtschafteten Besitz bald auf einen beachtlichen Standart brachte, und dem er bis 1945 gehörte.

Die Familie Rasmussen-Bonne stammte aus Dänemark, von wo der Vater um 1872 nach Ostpreußen kam. Er fing als Dränage-Unternehmer an und besaß bald das Gut Oberplehnen im Kreis Rastenburg. Von hier kam Hans Rasmussen-Bonne (1883-1967) 1901 als Eleve auf das Gut Wackern. Nach der Einjährigen-Militärzeit bei der Garde-Artillerie kaufte er 1906 das Gut Oberblankenau. Darüber macht 1913 das Güteradressbuch folgende Angaben: 355 ha Besitz, davon 280 ha Acker, 23 ha Wiesen, 42 ha Weiden, 2 ha Wald, 8 ha Hof/ Wege. Der Tierbestand waren 62 Pferde, 290 Rinder - davon 85 Kühe - und 80 Schweine. Neben Herdbuch-Viehzucht wurden eine Dampfmolkerei und Schweinemast betrieben. -

Hans Rasmussen-Bonne bewirtschaftete sein Gut nach dem I. Weltkrieg mit wachsendem Erfolg. Der schwere Lehmboden wurde drainiert und mit einem Raupenschlepper bearbeitet. Am erfolgreichsten war er aber in der Herdbuch-Viehzucht mit Auktionsbullen und -sterken: Die große Kuh-Herde von zuletzt 100 Stück hatte als höchsten Herdendurchschnitt 4700 kg Milch je Kuh und Jahr aufzuweisen. Durch die Gutsmolkerei bedingt, war die Schweinemast mit ständig ca. 200 Tieren ein ertragreicher Nebenzweig der Gutswirtschaft.

Mit dem 30. 9. 1928 wurden Oberblankenau und Wesselsbruch Ortsteile der neuen Gemeinde Blankenau. Dort war auch die Schule und alle anderen amtlichen Stellen. Das Gut Oberblankenau mit dem Vorwerk Wesselsbruch blieb bis 1945 im Besitz des sehr erfolgreichen Landwirts Hans Rasmussen-Bonne, der auch seit 1931 als Bevollmächtigter für Umschuldungen hilfreich für viele Landwirte und Bauern tätig war. Sein Betrieb soll laut Statistik der Buchführungs-Genossenschaft von 466 Betrieben über 250 ha mit 608 RM Gewinn je ha an erster Stelle in Ostpreußen gestanden haben. Dazu trug vor allem die sehr erfolgreiche Herdbuch-Rindviehzucht bei mit Spitzenpreisen für Auktionstiere. Letzte Besitzgröße des Gutes 1945: 355 ha.

Bei der Besetzung des Dorfes durch die Rote Armee wurde das Gutshaus zerstört und auch sonst traten Schäden ein.

 

Gut Olk

Über die Gründung des Vorwerks Olk der Begüterung Blankenau gibt es keine Unterlagen. Man kann nur annehmen, dass es um die Mitte des 18. Jahrhunderts errichtet wurde, als mit der intensiveren Bewirtschaftung der Gutsflächen überall kleine Vorwerke eingerichtet wurden. In den Kirchbüchern wird es ab 1765 erwähnt. Auch über den etwas aus dem üblichen Rahmen fallenden Namen - anfangs auch als Olcken - gibt es keine Anhaltspunkte. 

Im Jahre 1771 wird „Olcken" als adliges Vorwerk von Blankenau mit 7 Einwohnern bezeichnet und 1783 erscheint es sogar als „Olcken oder Sechshuben" mit 6 Bewohnern in den Listen des Amtes Uderwangen. Es hat dort in der genannten Zeit schon eine Ziegelei gestanden, denn 1785 wird es in der Topographie als adlige Ziegelei von Blankenau mit 1 Feuerstelle und 6 Einwohnern bezeichnet. Die Kirche befand sich in Almenhausen.

Olk 1820 war noch ein kleines Vorwerk vom Gut Blankenau, mit nur einer Feuerstelle und 10 Personen. 1831 heißt es darüber: „Vorwerk Olk nahe beim Hauptgut Blankenau in Lehmboden mit 1 Instmann und 11 Einwohnern" und es entwickelte sich weiter, 1846 war das Vorwerk schon größer und zählte jetzt 3 Wohngebäude mit 27 Bewohnern. 1871 wird es als „Vorwerk und Waldhaus" mit 4 Häusern und 49 Einwohnern bezeichnet.

Das Vorwerk Olk, etwa 2 km nordwestlich von Blankenau gelegen, blieb auch weiterhin ein Vorwerk von Gut Blankenau mit einer Ziegelei. Es hatte 1885 noch 4 Wohnhäuser und 42 Einwohner und wird in allen Güteradressbüchern bis 1920 als Vorwerk von Gut Blankenau aufgeführt. Bald nach 1920 ist es dann von Gutsbesitzer Stange-Blankenau verkauft und ein selbständiges kleines Gut von ca. 140 ha geworden, das von Hans Höpfner aus Uderwangen erworben wurde. Seit dem 30.9.1928 war Gut Olk Ortsteil der neuen Gemeinde Blankenau mit der dortigen Schule und den anderen amtlichen Stellen.

1932 macht Hans Höpfner folgende Angaben über sein Gut: Größe 141 ha, davon 79 ha Acker, 5 ha Wiesen, 30 ha Weiden, 22 ha Wald, 1 ha Wasser, 4 ha Hof/ Wege. Tierbestand: 16 Pferde, 50 Rinder - davon 25 Kühe -,15 Schafe, 20 Schweine. Da Höpfner in Uderwangen selbst ein Gut besaß, ließ er Olk von dem Verwalter Baß bewirtschaften. Bald danach verkaufte aber Höpfner sein Gut an Heinrich Schaak, der 1945 der letzte Besitzer von Olk mit 141 ha Land war.

 

Vorwerk Wesselsbruch / Rosenbaum

Das Vorwerk Wesselsbruch wird als Weißelsbruch seit mindestens 1696 in den überlieferten Kirchenbüchern genannt. Gründet wurde es wohl von Georg Weißels der um 1570 auch Plenitten besaß, genaue Nachrichten über seine Entstehung fehlen. Anscheinend ist hier auf ausgehauenem Waldland der Frisching-Forst in Fortsetzung der Schatull-Siedlungen ein kleines Vorwerk des Domänen- oder Amtsvorwerks Kämmersbruch entstanden. 1785 wird ein „Weißelsbruch" mit 1 Feuerstelle als Vorwerk von Gut Blankenau genannt. 

1771 wird in den Prästationstabellen ein kleiner Ort 'Rosenbaum bei Kämmersbruch' genannt, der eine Art Vorwerk dieses Amtsgutes war und in dem 5 Feuerstellen lagen und 14 Personen lebten. Auch 1783 erscheint dieses Rosenbaum noch als kleines Vorwerk von Kämmersbruch mit Christoph Todtenhaupt und 5 Familienmitgliedern in den Amtslisten von Uderwangen. Bereits ab 1698 wird dieses Rosenbaum in den überlieferten Kirchenbüchern genannt, später als zu Kämmersbruch gehörig. Der Ort ist heute nicht mehr zuordbar, angeblich soll er mit Wesselsbruch identisch sein, wogegen aber spricht, das in den Kirchenbüchern beide Orte parallel genannt werden.

Weißelsbruch hatte 1820 als adliges Vorwerk von Gut Blankenau 1 Feuerstelle und 17 Einwohner, es gehörte zur Kirche Almenhausen. Auch 1831 erscheint es noch unter diesem Namen und als Vorwerk von Gut Blankenau mit 9 Einwohnern in der Topographie. 1846 erstmals „Wesselsbruch" geschrieben, war es noch Vorwerk von Gut Blankenau mit 2 Wohngebäuden und 36 Bewohnern. Bald danach, bei einem der Verkäufe von Gut Blankenau, veräußerte man die beiden Vorwerke Oberblankenau und Wesselsbruch an einen anderen Käufer; Oberblankenau wurde nun ein selbständiges Gut und Wesselsbruch dessen Vorwerk. Als solches wird es 1871 mit 2 Wohnhäusern und 36 Bewohnern aufgeführt.

Wesselsbruch lag recht einsam und abgelegen 1 km nordostwärts von Oberblankenau und 1,5 km südlich von Kämmersbruch. Seine Ländereien grenzten direkt an das Zehlau-Bruch. Es blieb stets ein kleiner Ort, der 1885 als Vorwerk von Oberblankenau 2 Häuser mit 55 Einwohnern hatte. 1895 waren 2 Wohngebäude, aber nur noch 35 Bewohner vorhanden. Auch in den folgenden Jahrzehnten wird das kleine Vorwerk stets bei Oberblankenau geführt und so blieb es bis 1945. Ab 30. 9.1928 wurde Wesselsbruch Ortsteil der neuen Gemeinde Blankenau. Die Schule lag in Blankenau, wie auch die die übrigen amtlichen Stellen.

 

Quelle: Die Städte und Gemeinden des Kreises Preußisch Eylau, herausgegeben von der Kreisgemeinschaft Preußisch Eylau in der Landsmannschaft Ostpreußen e.V.